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Intervention im Rahmen von KiSR - Kunst im Stadtaum an der Leipziger Straße, Berlin
1. März bis 14. September 2025RÜBERMACHEN markiert eine unsichtbare Kreuzung der Leipziger Straße - den Fußgängertunnel Ecke Jerusalemer Straße - als Überbleibsel einer veralteten Infrastruktur und unterwandert mit flüchtigen Bildern gewohnte Wahrnehmungen im Stadtgefüge.
Der Titel der temporären Intervention spielt dabei beiläufig auf die DDR-Geschichte der Leipziger Straße an: auf ihren Wandel von einer Sackgasse zur Hauptverkehrsachse von Ost nach West und auf die heutige Teilung des Wohn- und Geschäftskiezes durch den enormen Autoverkehr.
Die Arbeit thematisiert das Überwinden von Grenzen, ganz konkret und assoziativ.
Eröffnung am 1.3.2025 um 16 Uhr
Auf der mehrspurigen Leipziger Straße zwischen Spittelmarkt und Charlottenstraße wird der motorisierte Verkehr zu einer Grenze für Fußgängerinnen und Fußgänger. Ein direktes Queren der Fahrbahn ist jenseits der wenigen Ampeln gefährlich. Ihre Wege werden unweit der Jerusalemer Straße unterirdisch durch einen in die Jahre gekommenen Fußgängertunnel geleitet. Dieser Tunnel steht im Zentrum der dreiteiligen Installation:
Überirdisch wird die Unterführung auf dem Mittelstreifen durch eine Kreidemarkierung partiell sichtbar gemacht. Diese Markierung wird über die Laufzeit von RÜBERMACHEN verblassen, wieder aufgefrischt werden und dabei ihre Farbe wechseln.
Unterirdisch wird der Tunnel akustisch bespielt. Eine Klangcollage verfremdet die unwirtliche Atmosphäre im Tunnel und bietet flüchtige Assoziationen zu anderen Umgebungen und eigenen Erinnerungen. Wie aus dem Rauschen eines Weltempfängers kristallisieren sich einzelne Klänge und Bedeutungen heraus und verschwinden wieder.
Direkt neben einem der Tunneleingänge steht eine großformatige, digitale Werbetafel. Ihre wechselnden Bilder sind in beide Fahrtrichtungen der Leipziger Straße weithin sichtbar. Zwischen den üblichen 10-sekündigen Werbeanzeigen werden über die sechsmonatige Laufzeit von RÜBERMACHEN fünf Cinemagramme gezeigt, die auf die Klanginstallation im Tunnel verweisen. Inmitten von eindeutigen Werbebotschaften und Nachrichten beschreiben mehrdeutige Begriffe 180-mal am Tag eine Bewegung: unterwandern, übergehen, auffliegen, untergehen, überlaufen.
Wer wen übergehen wird, was unterwandert oder überlaufen wurde und wer oder was untergehen oder auffliegen könnte, bleibt letztlich offen.msk7: Mona Babl, Kati Gausmann, Ricarda Mieth, Anja Sonnenburg
Das ursprünglich eingereichte Konzept RÜBER MACHEN (2023) wurde nicht genehmigt. Weder die 16m hohen Laternenmasten noch der sanierungsbedürftige Fußgängertunnel durften wie geplant bespielt werden.
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